Sonntag, 1. April 2012


Leben

oder wie wenig es dazu braucht...

Ein Essay

Wenn man das Glück erfahren darf, in der freien Wildbahn Tiere zu beobachten, sich in freier Natur zu bewegen, dann ist das ein großes Geschenk.

Wir Menschen sind ein Teil dieser Welt, genau so wie Tiere und Pflanzen, wie auch die ganze Natur. Wenn wir das Recht und das Glück haben, hier Gast zu sein, hier verweilen zu dürfen, so haben das die Tiere und die Pflanzen auch. Oberstes Gebot ist es, dieses Gastrecht zu respektieren. Einem Gastgeber fügt man keinen Schaden zu, auch seinem Lebensumfeld nicht. Einem Gastgeber begegnet man mit Respekt und Anstand. Einem Gastgeber schenkt man Wertschätzung und Ehre. 

Leider ist es aber so, dass der Mensch nicht versteht, nicht verstehen will, dass er nur Gast auf dieser Welt ist. Er akzeptiert das Gastrecht nicht und widersetzt sich allen Regeln der Ehrfurcht und des Anstands gegenüber allem Leben auf dieser Welt und letztendlich auch vor sich selbst.

Wenn sich der Mensch nun seinem eigenen Lebensraum und dem der Anderen beraubt und alles ausbeutet und zubetoniert, wie ist es ihm dann noch möglich Leben aufrecht zu erhalten? Wenn der Mensch seinen eigenen Lebensraum und den der Anderen zerstört, zerstört er auch den Lebensraum der Tiere und der Pflanzen, wie ist es ihm dann noch möglich, sein Leben aufrecht zu erhalten?

Ein Leben auf dieser Welt ist doch nur dann möglich, wenn Vernunft vor Habsucht, Frieden vor Krieg, Beschützen vor Zerstörung, Anstand vor Raubbau und Wertschätzung vor Gewinnsucht stehen.

Hätte sich der Mensch nur einmal diese kleine, einfache Frage gestellt, so denke ich, hätte er merken müssen, dass das, was er täglich zerstört, unwiederbringlich ist und ein Leben auf dieser Welt dann nicht mehr möglich sein wird. Leider hat der Mensch die Chance verpasst, sich diese Frage zu stellen, leider hat der Mensch die Chance verpasst, sich diese einfache Antwort zu geben... und somit die Chance verpasst zu Leben...

© Hans-Peter Zürcher

3 Kommentare:

Rosanna Maisch hat gesagt…

Mein Gott lieber Hans-Peter, ist das wunderbar von dir verfasst..ich bin sprachlos…nur so viel: würde die Menschheit sich
dies alles mit aller Ehrfurcht und Ernsthaftigkeit wie du, mein lieber Lyrikfreund Hans-Peter vor Augen führen--was hätten wir für eine schöne Welt !! Danke ,für diese deine hervorragende und zum nachdenken anregende Essay..

Kennst du das Lied von Xavier Naidoo: Bitte hör nicht auf zu träumen von einer besseren Welt !?

Herzlichst, Rosanna

Mirthe Duindam hat gesagt…

Ein gutes Essay. Alles kommt darauf an, wie die Leute wollen, wach zu sein für seine Verantwortung für seine Mitmenschen und alles um ihn herum. Auch auf das Verständnis, was sich hinter der materiellen Welt und der Tatsache, dass es eine geistige Welt existiert passiert. Einfach ohne Bewusstsein und Verständnis zu leben, gibt nur egoistisch Genuss und Konsum.
Ganz Herzlich gegrüsst, Mirthe

Margrit Kehl hat gesagt…

Ja Hans-Peter ....was ist nur aus der Spezies Mensch geworden, ich denke genau wie du...wieso
ist der Mensch so habgierig geworden und will immer mehr ????

Wieso wird die so schöne Natur und die Tierwelt so ausgerottet...nur wegen Kohle ...Geld regiert die Welt !!!
Der Mensch hat keine Ehrfurcht mehr vor der so wunderbaren Natur,traurig aber wahr !
Leider wird das so Schöne gar nicht mehr wahrgenommen und der Planet Erde wirds wohl irgendwann nicht mehr geben !
Ich bin beeindruckt von deinen Worten ,wenn das nur alle lesen würden ;-))
Danke für die so schönnen Geschichten die du schreibst!
Liebi Grüessli
Margrit